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Artikel: Druckspieße
Druckspieße auf farbig durchstochenen Wappenmarken
Lars Boettger
Vielen Sammlern sind sie bestimmt schon aufgefallen. Doch bisher hat m.W. noch niemand darüber geschrieben: Druckspieße auf den farbig durchstochenen Wappenmarken.
Die Entstehung der Farbkeile auf den sonst farblosen Markenrändern ist leicht zu erklären. Der Aufbau der Druckplatten erfolgte nach folgendem Schema:
Durchstichleiste – Zwischenstück – Klischee – Zwischenstück – Durchstichleiste (usw.)
Wenn diese besagten Zwischenstücke zu weit nach vorne rutschten, dann wurden sie beim Druckgang eingefärbt und mitgedruckt, es entstehen sog. „Druckspieße“:
Abb. 1: Marke zu 1 Centime, rechts mit markantem Farbkeil durch verrutschtes Zwischenstück
Diese mitgedruckten verrutschten Zwischenstücke lassen sich mal mehr und mal weniger stark ausgeprägt auf vielen farbig durchstochenen Marken nachweisen. Sie sind manchmal nur ein paar Millimeter lang, teilweise erreichen sie fast die Länge des Markenbildes. Es lohnt sich also, hier die Augen offen zu halten. Denn häufig sind diese Druckzufälligkeiten nicht.
Grundsätzlich können Druckspieße auf allen farbig durchstochenen Marken vorkommen. Auf den Werten zu 12 ½, 30, 37 ½ und 40 Centimes habe ich sie noch nicht gefunden. Auf den späten Ausgaben mit den engen Markenrändern treten sie bei dem Wert zu 20 Centimes auf, sind aber oft nicht mehr als kleine Farbkleckse. Am auffälligsten sind sie auf den Marken mit den breiten Rändern.
Abb. 2 und 3: Marke zu 10 Centimes, jeweils rechts mit markantem Farbkeil durch verrutschtes Zwischenstücke, frühe Auflagen, breite Ränder
Abb. 4 und 5: Marken zu 20 und 25 Centimes, links oben und links unten im weißen Markenrand mit relativ dünnen Farbkeilen
Da viele Verkäufer diese Druckzufälligkeiten nicht kennen, kann man Briefmarken mit Farbkeilen oft zum Preis für eine Normalmarke erhalten. Es kann sich auch lohnen, einmal die eigenen Bestände durch zu sehen.